In diesem Beitrag erkläre ich, warum ein Aussprachetraining nicht nur hilft besser verstanden zu werden, sondern auch dazu beiträgt, Muttersprachler*innen besser zu verstehen.
Der einfache Grund ist: Was man kennt, das erkennt man auch wieder.
Ein paar Beispiele:
👉 wenn du weißt, wie man ein u/o und ein ü/ö bildet, dann verstehst du auch ob jemand „wurde“ oder „würde“ bzw. "schon" oder "schön" sagt
👉 wenn du über lange und kurze Vokale Bescheid weißt, gibt es keinen Zweifel mehr, ob „denn“ oder „den“ gemeint ist oder ob jemand von „Beeten“ oder von „Betten“ spricht
✅️ Wenn du also lernst, wie man Wörter korrekt ausspricht, dann kannst du diese Wörter im Sprachfluss auch eindeutig identifizieren.
Professionelle Fernsehmoderator*innen, Radiosprecher*innen und viele Podcaster*innen haben ein Sprechtraining absolviert. Sie sprechen daher in der Regel ein gut verständliches Standarddeutsch, was wir als elaboriertes Deutsch bezeichnen. Die meisten Muttersprachler*innen (vor allem im privaten Kontext) sprechen aber ein Alltagsdeutsch.
Auch hier ein paar Beispiele, wie ein*e Sprecher*in im Alltag sprechen könnte:
👉 „Morgen gibt es keinen Regen.“ → „Moagn gibt’s kain Regn.“
👉 „Hast du einen großen Garten?“ → „Hasn großn Gatn?“
Das Alltagsdeutsch hängt stark von der Region ab. Wie in den meisten Ländern haben auch wir in Deutschland unsere Dialekte.
Die gute Nachricht:
✅️ Es gibt allgemeine Regeln zur Reduzierung und Assimilation (Angleichung). Wenn du diese Regeln lernst, hast du viel Verständnis gewonnen!
Ein drittes Phänomen gibt es, welches zu Missverständnissen in der gesprochenen Sprache führen kann: die Intonation.
Intonation umfasst die Betonung von Wörtern & Sätzen und die Tonhöhen (Melodie) der Aussagen, Fragen, Aufforderungen und so weiter.
Je nach dem, was wir ausdrücken wollen, betonen wir anders.
👉 "Du hast keine Lust" kann eine Frage, eine Feststellung oder ein Vorwurf sein - ja nach Betonung.
✅️ Auch hier führt das Erlernen der deutschen Intonationsregeln zu besserem Verständnis.